8. März 2014

"Gelöscht" von Teri Terry

Slated #1

Wem kannst du trauen, wenn du dich an nichts erinnerst?

431 Seiten
ISBN: 9783649611387
Verlag: Coppenrath
Kyla erinnert sich nicht an ihr früheres Leben. Ihre Erinnerungen, ihre Persönlichkeit - alles ist weg. Kyla wurde geslated. Ihr Gedächtnis wurde gelöscht. Nach neun Monaten im Krankenhaus kommt die 16-jährige zu ihrer neuen Familie. "Mum", "Dad" und Amy - Kylas ältere "Schwester", die ebenfalls geslatet wurde.
Doch Kyla ist anders als die meisten anderen Slater. Sie wird von Albträumen und Flashbacks geplagt. Dabei sollte sie keinerlei Erinnerungen an ihre Vergangenheit haben. Immer dringender will die Jugendliche wissen, was sie getan hat. Wieso sie geslated wurde. Und vor allem wieso auf einer geheimen Website mit vermissten Kindern ein Foto von ihr ist - als 10-jährige.
Gemeinsam mit Ben, einem anderen Slater, in den Kyla sich verliebt, versucht sie, weiteres herauszufinden. Doch wem dürfen die beiden trauen?


Ein erschreckendes Szenario ist es, über das Teri Terry in ihrer Slated-Trilogie schreibt. Und ich hoffe, dass so etwas niemals tatsächlich möglich sein wird...
Wir befinden uns im England Mitte des 21. Jahrhunderts. In den 2050ern. Kriminelle, Terroristen, etc. - wer also für die Gesellschaft nicht gut ist - können geslated werden, bis sie 16 sind. Heißt: Ihnen werden das Gedächtnis gelöscht und ein Chip ins Gehirn eingepflanzt. Sie beginnen ein neues Leben und werden durch ein sogenanntes "Levo" unter Kontrolle gehalten. Dieses "Armband" sorgt dafür, dass die Slater ausgeknockt werden, wenn sie aggressiv oder traurig/verzweifelt werden.  Ihnen wird "Happy Juice" gespritzt, damit sie glücklich sind. Sie stehen ständig unter Kontrolle, damit sie direkt aus dem Verkehr gezogen werden können, wenn sie sich nicht so verhalten, wie es erwartet wird. Und auch "normale" Menschen werden direkt von den "Lordern" geholt, wenn sie es wagen, sich öffentlich gegen die Regierung zu stellen...

Während man im ersten Moment noch denken kann: "Coole Idee!" - ist es wirklich erschreckend, wenn man weiter darüber nachdenkt. Wäre ja natürlich schön, wenn es keine Kriminellen und Terroristen mehr gäbe, aber die Erinnerungen und Persönlichkeit zu löschen, um dies zu erreichen? Ich hoffe wirklich, es wird niemals irgendwie möglich sein. Denn wie weit würde das gehen? Wer würde entscheiden, wer ein "neues Leben" bekommt? Was müsste derjenige dafür angestellt haben? 
Schrecklich! Mir graut bei dieser Vorstellung...
Auch weitere Darstellungen in "Gelöscht" sind erschreckend und manches leider gar nicht so abwegig... Denn vieles ist kameraüberwacht, Handy sind erst mit 21 erlaubt, Slater sollen keine eigenen Gedanken/Meinungen haben und generell ist freie Meinungsäußerung nicht gewünscht. Auch über das Internet hat die Regierung die Kontrolle und überwacht genau, welche Websites aufgerufen werden.

Teri Terry beschreibt so eine Szenerie auf jeden Fall eindrucksvoll und spannend. Ich musste unbedingt wissen, wie es weiter geht und wurde auch zum Schluss nicht enttäuscht. Das erste Buch endet spannend und macht gleich Lust auf den zweiten Teil. 

Interessant fand' ich auch die Entwicklung, wem Kyla (vielleicht) trauen kann und wem nicht. Wieder mal stellt der Leser fest: Der erste Eindruck kann täuschen. Und nicht jeder, der dich anlächelt, ist auch dein Freund. Leider weiß ich auch jetzt noch bei einigen Charakteren nicht, auf welcher Seite sie stehen. Vielleicht werden einige meiner offenen Fragen ja im nächsten Band beantwortet... 

Kyla ist eine sehr sympathische Protagonistin, aus deren Sicht wir die Geschehnisse erfahren. Durch die Wahl der "Ich-Form" wird deutlich dargestellt, was Kyla fühlt und denkt und der Leser begleitet sie sozusagen hautnah, während sie praktisch die Welt neu kennenlernt. 
Ich bin sehr gespannt, wie die Triologie weitergeht!

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