26. Januar 2015

"Gabriels Gefährtin" von Tina Folsom

Scanguards Vampire #3

Ja, er hatte schon Frauen gefickt - Nutten - aber er hatte noch nie mit einer Frau Liebe gemacht. Hatte noch nie die Liebe und Zärtlichkeit einer Frau gespürt oder die Intimität, in ihren Armen aufzuwachen.

Sie war nie befriedigt gewesen, weder emotional noch sexuell. Kein Mann war je fähig gewesen, ihr zu geben, was sie brauchte. Vielleicht wäre es einfacher gewesen, wenn Sie einem Mann hätte sagen können, was sie wollte und brauchte. Doch sie konnte ihre Bedürfnisse nie in Worte fassen. Alles, was sie wusste, war, dass sie düster waren. Zu düster für ihren Verstand, um es zu artikulieren. Wann immer sie Sex mit jemand hatte, wollte sie mehr spüren. Doch sie wusste nicht, was genau dieses mehr war. 
aus: "Gabriels Gefährtin" von Tina Folsom

288 Seiten
ISBN: 9781477497838
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
Gabriel leitet die Zentrale der Scanguards in New York und ist mit seinem Dasein als Vampir zufrieden. Doch eines bereitet ihm Probleme: Sein Gesicht ist durch eine Narbe entstellt und eine Missbildung sorgt dafür, dass die Frauen vor ihm zurückweichen. Vieles hat er schon probiert, doch nichts hilft ihm - doch dann trifft er auf Maya.
Nachdem Maya von einem unbekannten Vampir überfallen und gegen ihren Willen verwandelt wurde, überträgt Samson Gabriel die Aufgabe, auf sie aufzupassen und herauszufinden, wer ihr das angetan hat. Gabriel fühlt sich sehr schnell zu dieser seiner Meinung nach perfekten Frau hingezogen - und als ihr Körper beginnt, sich gegen die Verwandlung zu wehren, muss er eine Entscheidung treffen, die ihm niemand abnehmen kann.
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Auch das dritte Buch über die Scanguards-Vampire hat mich wieder begeistert.
Der Lesefluss wird gelegentlich durch ein paar Rechtschreibfehler gestört, doch ist die Geschichte um Gabriel und Maya so fesselnd, dass ich darüber gut hinweg sehen konnte.

Mir fiel es in letzter Zeit recht schwer, mich auf ein Buch zu konzentrieren und ich habe recht wenig gelesen, doch "Gabriels Gefährtin" hat mich so fasziniert, dass ich das Buch kaum wieder beiseite legen konnte!
Mit Maya und Gabriel hat Tina Folsom wieder sehr sympathische Charaktere beschrieben. Bei der Beschreibung von Gabriels Vergangenheit hätte es mir beinahe das Herz zerrissen...

Als sehr spannend erwies sich in diesem Buch die Suche nach Mayas Angreifer. Die Handlung spitzt sich im Laufe der Geschichte immer weiter zu und mit diesem Ende hätte ich nie gerechnet!

Ich war bereits von den ersten beiden Büchern wirklich begeistert - und jetzt habe ich wirklich das Gefühl, dass die Autorin sich mit jedem Buch noch steigert!

Ich liebe die Scanguards-Vampire einfach und kann jedem nur empfehlen, sie zu lesen!
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22. Januar 2015

"Borderline - Ein Jahr mit ohne Lola" von Agneta Melzer

In gewisser Weise hatte ich tatsächlich verschlafen. Aber nicht so, wie gesunde Menschen verschlafen. Man konnte sich meinen Zustand eher wie ein tranceartiges Dahindämmern vorstellen. Ich nannte es den "komatösen Vermeidungsschlaf". Dabei war ich weder wach noch vollkommen weggetreten. SMS-Geräusche oder Telefonklingeln kamen zwar in einem Teil meines Gehirns an, hatten aber keine Auswirkung.

Die Bücher halfen mir dabei, nicht über meine Situation nachzudenken. Nachdenken, das war mir immer noch nicht möglich. Schon gar nicht mit Abstand. Rational. Ernsthaft. Ich war immer noch gefangen in der kindischen und vollkommen realitätsfernen Hoffnung, dass Joao sich irgendwann melden würde. Die Blase, die Traumwelt - eigentlich war sie nicht wirklich geplatzt, als ich nach Amerika gefahren war. Und auch nicht, als ich nach Deutschland zurückgekommen war. Sie war beschädigt worden, aber sie immer noch da. Schön war sie nicht mehr, aber eben trotzdem nicht real.

"Ich bin einfach so müde. Von mir selbst. Ich habe keine Lust mehr, so zu leben. Also nicht in dem Sinne, dass ich sterben will. Ich will leben. Nur nicht so wie jetzt gerade. Ich will... ein ganz normales Leben. Wieso kann ich das nicht haben?"
aus: "Borderline - Ein Jahr mit ohne Lola" von Agneta Melzer

288 Seiten
ISBN: 9783863651672
Verlag: Schwarzkopf & Schwarzkopf
Nach außen wirkt Lola wie ein lebensfroher Mensch. Sie geht gerne auf Partys, doch was nur wenige wissen: In anderen Momenten ist Lola schon damit überfordert, ans Telefon zu gehen oder SMS zu beantworten. Sie hat Stimmungsschwankungen und taucht immer wieder für einige Zeit ab.
Lolas beste Freundin Agneta befindet sich irgendwann an einem Punkt, an dem sie sich fragen muss, ob man mit jemandem befreundet sein kann, der in den wichtigen Momenten des Lebens einfach nicht da ist.

In "Borderline - Ein Jahr mit ohne Lola" schildert Agneta Melzer die Geschichte einer ganz besonderen Freundschaft. Einer Freundschaft, die deutlich mehr Höhen und Tiefen mit sich bringt als "normale" Freundschaften.

Durch die zwei verschiedenen Erzählperspektiven erfährt der Leser nicht nur, wie Agneta mit der psychischen Krankheit ihrer besten Freundin umgeht und zeitweise mit der Freundschaft hadert, sondern auch von Lolas Kampf mit sich selbst, ihrer inneren Zerrissenheit und der lähmenden Angst, ihre Freundin zu verlieren.

Der Untertitel "Die Geschichte einer besonderen Freundschaft" trifft es einfach perfekt! Eine Freundin wie Agneta Melzer sollte (nicht nur) jeder Borderliner haben. Ich habe mich während des Lesens oft bei dem Gedanken "So eine Freundin will ich auch!" ertappt - bis mir dann wieder einfiel, dass ich das Glück habe, gleich zwei davon zu haben ;-)

"Borderline - Ein Jahr mit ohne Lola" ist ein Buch, das ich sowohl Betroffenen als auch Angehörigen und Freunden nur ans Herz legen kann. Während durch Lolas Perspektive die Gedanken und Gefühle eines Borderliners bestens rübergebracht werden (Und ich habe mich sehr oft wiedererkannt und gedacht "Genau so ist es!"), war es für mich als Borderlinerin auch besonders interessant, Agnetas Sichtweise zu lesen, ihre Gedanken und Gefühle. Das Buch legt deutlich dar, dass es nicht nur für die psychisch kranke Person selbst anstrengend ist, mit der Persönlichkeitsstörung zu leben, sondern auch für das Umfeld - besonders das nähere - sehr schwierig ist, immer Verständnis aufzubringen und die Handlungen nachzuvollziehen

Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich immer wieder, dass, wenn ein Kapitel aus Agnetas Sicht beendet war, Lolas Kapitel wieder an einem Zeitpunkt etwas früher begann. Das ist natürlich normal, wenn es zwei verschiedene Sichtweisen gibt und ermöglicht dann auch Geschehnisse aus beiden Perspektiven zu lesen - doch daran gewöhnen musste ich mich trotzdem erst ;-)

Ansonsten kann ich als Fazit nur sagen:
Sehr fesselndes und berührendes Buch!

Zur Webseite von Agneta Melzer
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