26. Februar 2014

"Engelsnacht" von Lauren Kate

Engelsnacht #1

448 Seiten
ISBN: 9783570160633
Verlag: cbt

Als Lucinda Price Daniel das erste Mal sieht, fühlt sie sich sofort zu ihm hingezogen. Sie hat das Gefühl, ihn zu kennen. Unerklärliche Gedanken kommen ihr plötzlich in den Sinn. Doch sie hat ihn vorher noch nie gesehen... zumindest nicht in den vergangenen 17 Jahren.
Daniel ist ein gefallener Engel. Er ist dazu verdammt, ewig zu leben und Luce zu lieben. Doch Daniel und Luce kommen nur alle 17 Jahre zusammen. Und sobald sie sich näher kommen, wird Luce ihm genommen. Bis wieder 17 Jahre vergangen sind... Und ihm erneut das Herz gebrochen wird. 

Eine magische Reise in die Welt der Engel hat Lauren Kate mit "Engelsnacht" begonnen. Zwar erfahren wir im ersten Teil noch recht wenig über die Engel, doch es macht eindeutig schon Lust auf mehr. 

Im ersten Buch der Reihe geht es vor allem erst mal darum, dass Luce lernen muss, in der "Besserungsanstalt", in die sie gesteckt wurde, klarzukommen. Und sie versucht, zu verstehen, wieso sie sich so zu Daniel hingezogen fühlt.

Luce ist mir von Anfang an sympathisch gewesen und ich habe mir die ganze Zeit für sie gewünscht, dass sie endlich jemanden findet, mit dem sie über die Schatten reden kann. Auch Penn und Arriane, mit denen sie sich an der Sword & Cross direkt anfreundet, sind sehr sympathische Charaktere. 
Daniel hingegen ist erst mal einfach nur unsympathisch! Als Leser fragt man sich wirklich, was Luce an ihm findet. Im Prolog mochte ich ihn sehr gerne, aber danach passiert selten etwas, das ihm Sympathiepunkte einbringt. Vielleicht fehlt hier auch einfach bei den Beschreibungen ein wenig das Gefühl. Es wird zwar beschrieben, wie toll er aussieht und so weiter, aber zumindest bei mir hat es nicht "Klick" gemacht, so dass ich einen neuen Buchliebhaber hatte ;-) 
Allerdings sind seine Reaktionen und Abweisungen am Ende viel besser zu verstehen. Daher kann ich auch nicht sagen, dass ich ihn nicht mag. 

Die Story-Idee ist auf jeden Fall genial! Die Geschichte von Luce und Daniel ist irgendwie total traurig (immerhin wird Daniel jedes Mal wieder das Herz gebrochen!), aber auch so wunderschön und romantisch. Und magisch. Eine Liebe, die alle Zeiten überdauert. 
 
Im Endeffekt hat das Ende des ersten Bandes jedoch fast mehr Fragen aufgeworfen als geklärt. Daher bin ich schon sehr gespannt auf das zweite Buch und hoffe, dass ich dort einige Antworten finden werde. 

Obwohl mir "Engelsnacht" wirklich gefallen hat und ich auch dringend wissen möchte, wie es weiter geht, hat es mich trotzdem nicht so berührt wie manch andere Geschichten. Zeitweise hatte ich das Gefühl, dass es zu schnell ging - so zum Beispiel auch das Ende. Mir kam es fast vor, als wenn Luce im einen Moment noch total unwissend war und im nächsten Moment hat sie auf einmal alle Zusammenhänge begriffen und die Schlacht begann. Oder eigentlich war sie, kaum, dass sie begonnen hatte, auch schon wieder vorbei. 
Vielleicht wäre es nicht schlecht gewesen, wenn man nicht nur von Luces Erlebnissen gelesen hätte, sondern auch mal das ein oder andere Kapitel über Daniel geschrieben worden wäre. 

Erstaunt war ich, wer an der Schule noch alles zu den Engeln gehörte und auch, wer auf welcher Seite stand. Das war eine gelungene Überraschung! 

Trotz dieser Kritikpunkte kann ich Fantasy-Freunden das Buch empfehlen! Trotz des manchmal fehlenden Gefühls (Vielleicht kam es auch nur bei mir nicht an?) ist es nicht langweilig geschrieben. Und da so einiges doch unklar geblieben ist, bleibt auf jeden Fall die Spannung erhalten. Der Epilog sorgt noch zusätzlich dafür, am liebsten sofort zur Fortsetzung greifen zu wollen.
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22. Februar 2014

"Das böse Spiel der Natalie Hargrove" von Lauren Kate

Es gab einmal eine Zeit, da warst du völlig unwissend. Es war nicht deine Schuld, schließlich warst du noch ein Kind.

Früher hast du geglaubt, du könntest jede sein, die du sein wolltest. Dass du den richtigen Jungen dazu bringen könntest, dich zu lieben und dich vor deinem Schicksal zu bewahren.
aus: "Das Böse Spiel der Natalie Hargrove" von Lauren Kate
288 Seiten
ISBN: 9783570307991
Verlag: cbt
Sie ist hübsch, beliebt und weiß, was sie will.
Wenn Natalie Hargrove und ihr Freund Mike King in wenigen Tagen zum Prinzenpaar der Palmetto High gekürt werden, hat Natalie es geschafft: Sie hat ihren Platz in der High Society gefunden und niemand ahnt, dass sie ursprünglich von der anderen Seite der Stadt kommt. Aus dem Trailer-Park.

Einzig Justin Balmer, den Natalie abgrundtief hasst, könnte ihrem Glück noch im Wege stehen. Um zu verhindern, dass er zum Palmetto-Prinzen gewählt werden könnte statt Mike, spielt Natalie Justin einen fiesen Streich. Doch Justin stirbt. Natalie ist geschockt. Das wollte sie schließlich nicht. Doch auf ihre perfekte Prinzessinnen-Krönung kann sie nicht verzichten. Sie setzt also alles daran, die Wahrheit zu vertuschen... 

Wie weit würdest du gehen, um dein Ziel zu erreichen? 
Diese Frage habe ich mir während des Buches gestellt. Was sehr passend war, da ich zeitgleich auch ein anderes Buch gelesen habe, in dem es sich um diese Frage drehte. 

Ich bin absolut unvoreingenommen an "Das böse Spiel der Natalie Hargrove" gegangen. Ich habe es durch Zufall in der Online-Bibliothek entdeckt und war sowohl vom Titel als auch vom Cover sofort begeistert. Als mir dann auch noch die Zusammenfassung zusagte, musste ich es downloaden. Es hat dann auch nicht lange gedauert, bis ich das Buch durchgelesen hatte und es mich auch vom Inhalt überzeugen konnte! 

Rezensionen anderer Leser habe ich erst im Nachhinein gelesen und festgestellt, dass die Meinungen ziemlich weit auseinander gehen. Ich frage mich, ob mich das vielleicht davon abgehalten hätte, es zu lesen. Viele Rezensionen sind doch eher negativ. 

Was gerne bemängelt wird, ist die Oberflächlichkeit der Charaktere. Ich muss allerdings sagen: Für mich ist genau diese Oberflächlichkeit das, worum es in dem Buch geht! Natalie kommt eigentlich aus ärmlichen Verhältnissen und hat es trotzdem ins reiche Viertel geschafft. Sie hat einen perfekten Freund, der nicht nur reich ist und gut aussieht, sondern sie auch noch liebt. Ob sie wirklich Freundinnen hat, sei mal dahin gestellt, aber sie ist beliebt. Vielleicht sogar die beliebteste Schülerin der Palmetto High. Die Vergangenheit liegt hinter hier und das, was sie wirklich will, ist: Palmetto-Prinzessin werden. Und niemanden merken lassen, wo sie ursprünglich herkommt. 
Die High School ist dann auch genau so dargestellt, wie man in Teenie-Filmen die typische High School zu sehen bekommt: Lauter mehr oder weniger hübsche Mädchen, aufgestylt, Klatsch und Tratsch an der Tagesordnung und die wichtigste Frage lautet: Wer mit wem? Dazu Jungs, die sich für erwachsen und cool halten und außer sexy Mädels, Titten und Sex nicht viel im Kopf haben. Partys, Alk und Drogen vielleicht noch. Kurz gesagt: Eine High School wie in American Pie. 

Aber genau so eine High School benötigte Lauren Kate auch für diese Geschichte. Die Tragödie, nämlich, dass Justin stirbt, passiert ja nur, weil an dieser Schule das Ansehen und die Prinzenwahl wichtiger sind als der Unterricht. Für Natalie wäre es eine Tragödie gewesen, wenn ihr doch noch ein Strich durch die Rechnung gemacht worden wäre - sie hatte ihren Titel so gut wie sicher. Aber sie brauchte Mike als Prinzen an ihrer Seite. Nicht Justin. Dass sie versucht hat, ihm die Chancen zu vermiesen, finde ich sogar verständlich. Sie hat es aus dem Trailer-Park geschafft und sich alles so schön ausgemalt - Ich wäre auch verzweifelt, wenn dann die Chance bestünde, dass es nicht so läuft, wie ich es möchte. 

Den Fehler begehen Natalie und Mike erst, als sie verschweigen, was sie mit Justins Tod zu tun haben. Aber auch das finde ich sogar verständlich. Sie sind jung, es war nicht so geplant. Sie haben ihn ja auch nicht aktiv getötet. Und dass Natalie um jeden Preis Prinzessin werden will, weiß der Leser an diesem Punkt schon. Im Laufe des Buches erfährt man auch einiges aus ihrer Vergangenheit und zumindest ich konnte nachvollziehen, wieso sie wollte, dass jetzt einfach mal alles perfekt läuft. 

Besonders nach außen hin ist Natalie auch ein sehr oberflächlicher Charakter. Hauptsache gut aussehen, den Schein wahren, niemanden hinter die Kulissen blicken lassen. Als Leser habe ich jedoch im Laufe der Geschichte einen ganz anderen Eindruck von Natalie Hargrove bekommen und sie wurde mir sogar richtig sympathisch. Es wird klar, dass sie mit ihren eigenen Dämonen kämpft, die sie um jeden Preis versucht, zu verdrängen, zu ignorieren. Sie will einfach perfekt sein. Das perfekte Leben führen. Natürlich hätte es reichen können, dass sie mit Mike jemanden hat, der sie wirklich liebt. Aber wie heißt es so schön? Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Und manchmal erkennt man erst zu spät, was man eigentlich hatte. 

Erzählt ist die Geschichte aus Natalies Sicht, so dass der Leser hautnah miterlebt, wie eiskalt sie sein kann, aber auch wie verletzlich sie in Wirklichkeit ist. 
Der Schluss lässt Raum für einige eigene Interpretationen und lässt so einiges offen. Einerseits denke ich mir zwar immer "Aber was ist mit...? Und was war...?" etc., aber eigentlich sind es gerade diese offenen Fragen, die ein Buch interessant machen. Schließlich kann der Leser auch mal selbst ein bisschen denken ;-) 

Mir hat "Das böse Spiel der Natalie Hargrove" von Lauren Kate sehr gut gefallen. Ich habe mich Natalie beim Lesen sehr nahe gefühlt. Mich hat die Autorin durch ihren Schreibstil schon mit den ersten Worten im Prolog erreicht.

Ich könnte noch viel mehr zu diesem Buch schreiben, doch die passenden Worte für dieses einzigartige Gefühl, das mich beim Lesen ergriffen hat, finde ich nicht. Vielleicht gibt es sie auch nicht? Selten war ich einem Protagonisten näher als Natalie Hargrove.

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21. Februar 2014

"Ein Klick zu viel" von Ulrike Sosnitza

Emmy König kann es nicht mehr hören. Ständig bezeichnet Luise sie als letzte Hausfrau des neuen Jahrtausends. Und dann wettet sie auch noch darauf, dass Emmy das Buch, an dem sie seit Jahren schreibt, niemals fertigstellen wird! Emmy kann das nicht auf sich sitzen lassen... Doch was soll sie tun? Ihr Talent zum Schreiben ist minimal. Kurzerhand kopiert sie ein Manuskript aus dem Internet...
Mere Mewes ist das genaue Gegenteil von Emmy. Während Emmy mit dem Anwalt Tilman König verheiratet ist und in ihrer Villa alles hat, was das Herz begehrt, hat Mere ihre Familie verlassen und lebt nun auf der Straße. Doch sie hat etwas, was Emmy fehlt: Das Talent und die Idee zum Schreiben. Unter härtesten Bedingungen schreibt sie ständig und hat ihr Manuskript schon bald fertig. In einer Obdachlosenunterkunft hat sie zwischenzeitlich Carlos kennengelernt, der als Arzt dort aushilft und Mere einige Zeit bei sich aufnimmt. Er ist der einzige, der ihr Buch lesen darf. Doch, dass er den Text im Internet veröffentlicht, war so nicht geplant... 

Wie weit würdest du gehen, um dein Ziel zu erreichen? Und wie weit, um den Schein zu wahren?
   
Diese Fragen habe ich mir beim Lesen oft gestellt. Denn genau darum geht es eigentlich. Emmy will einfach nicht zugeben, dass sie kein Buch schreiben kann. Dann müsste sie sich den spitzen Kommentaren Luises aussetzen und sich weiterhin anhören, dass sie eine einfache Hausfrau wäre. Was wäre da einfacher, als so einen genialen Text, wie Mere ihn geschrieben hat, einfach als ihren auszugeben? 
Dass ihn direkt ein Verleger in die Finger bekommt und veröffentlichen will, konnte sie ja nicht ahnen... Aber auch an diesem Punkt schmückt Emmy sich lieber mit fremden Lorbeeren, statt für ihren Fehler einzustehen. 

Ich muss sagen, dass ich während der Geschichte eindeutig eher mit Mere sympathisiert habe. Sie hatte ein Ziel - ein Buch zu schreiben. Und hat das auch durchgezogen. Auch ohne Dach über dem Kopf. Dass für sie eine Welt zusammengebrochen ist, als jemand ihr ihr Werk gestohlen hat, ist absolut verständlich. Den Gedanken an Rache konnte ich auch nachvollziehen. Schade fand ich, dass sie auch Emmys Kinder einbezogen hat, denn die beiden können doch am wenigsten dafür. 

Das Buch wird als "bitterböse Komödie" bezeichnet. Obwohl es auch wirklich lustige Szenen gibt, finde ich allerdings den "Komödien-Anteil" nicht im Vordergrund stehend. Für mich ist es doch eher eine recht dramatische und auch tragische Geschichte. Zwei Frauen aus ganz verschiedenen Welten treffen aufeinander. Es ist eine fiktive Story, doch erschreckend finde ich es, wenn man genauer darüber nachdenkt. Denn wie viele würden tatsächlich so weit gehen wie Emmy in "Ein Klick zu viel", nur um den Schein wahren zu können? 

Über das Ende war ich leider ein wenig... schockiert oder so. Ich habe das gesamte Buch über mit einem ganz anderen Ende gerechnet. Konnte mir dabei aber auch noch eine andere Richtung vorstellen. Aber mit dem, was am Ende dann tatsächlich passiert ist, habe ich nie gerechnet.
Aber auch wenn es kein Friede-Freude-Eierkuchen-Happy-End gab, das mir ein Lächeln aufs Gesicht zaubert und die Welt ein bisschen rosaroter erscheinen lässt, war der Schluss gut. Er passte sehr gut und bot auch noch eine kleine Überraschung, über die ich doch ein wenig grinsen musste und die mir sehr gut gefiel. 

Auf jeden Fall geht es turbulent zu! Mere lässt sich nichts gefallen und schreckt auch nicht davor zurück, Emmy zu erpressen. Mein Mitleid für Emmy hielt sich dann trotzdem meist in Grenzen...

Ulrike Sosnitzas Schreibstil gefiel mir auch sehr gut. Das Buch ließ sich in einem Rutsch weglesen und die Autorin hat auch Spannung aufgebaut. Mir fiel es irgendwann schwer, es nochmal beiseite zu legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es denn nun weiter geht bzw. vor allem endet. 

Hier wurde auf jeden Fall ein sehr aktuelles Thema aufgegriffen und die Geschichte zeigt sehr deutlich, wie wichtig es ist, sich auch vor geistigem Diebstahl Gedanken darüber zu machen, wie sehr man jemandem mit dieser einfachen Handlung schaden kann. 

200 Seiten
ISBN: 9783826051999
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20. Februar 2014

"Auf und weg!" von Pebby Art


72 Seiten
ISBN: 9781493558995
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform

Als Emma aufwacht, ist ihr Papa weg. Einfach so. Am Abend war er noch da. Sie haben gespielt. Doch als Emma ins Bett sollte, gab es Streit. Und nun ist Papa weg. Und Mama will sie später zur Oma bringen. Für Emma ist klar: Keiner will sie mehr haben...
Gemeinsam mit ihrem Plüschpferd Floh, das durch ihre Tränen lebendig geworden ist, macht sie sich auf und davon. Im "Räuberwald" sind die beiden allerdings nicht alleine
...

Eine einfühlsame Geschichte über die Gefühle eines Kindes, dessen Eltern sich streiten/trennen. Einfach super! Selten bin ich von einer Story direkt so begeistert, aber bei Emma und Floh war ich einfach voll drin und absolut gefesselt. Vielleicht liegt es daran, dass ich selbst Pferdefreundin bin und schon als kleines Kind war? 

Die perfekte Untermalung des Buches liefert Pebby Art dann auch noch mit ihren Zeichnungen. Bereits auf dem Cover hat mich Floh, der mir dort schon als wilder, frecher Hengst ins Auge stach, angesprochen, aber die weiteren Zeichnungen gefallen mir fast noch besser. Es ist der Autorin bestens gelungen, den kleinen Hengst richtig pfiffig und frech aussehen zu lassen. Die Schandtaten, die in seinem Kopf herumschwirren, sind förmlich zu sehen ;-) 
Dazu dann noch die total süßen Beschreibungen - perfekt! Ich konnte mir den Plüschpferdepopo und die Plüschpferdeohren, die aus dem Gebüsch rausgucken, richtig gut vorstellen :-) 

Pebby Art bringt auch sehr schön die Gedanken eines Kindes rüber. So schließt Emma zum Beispiel daraus, dass ihre Mutter sagt, sie müsse nicht zur Schule gehen, dass es wirklich ganz schlimm sein muss, dass ihr Vater nicht da ist. Und durch eine unbedachte Äußerung ist Emma sich sicher, dass auch ihre Mama sie nicht mehr haben will und deswegen zur Oma abschiebt... Zum Glück wendet sich ja natürlich alles wieder zum Guten ;-) 

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das Buch Kindern dabei helfen kann, zu verstehen, dass sie keine Schuld tragen, wenn die Eltern sich trennen oder auch einfach nur streiten.
Ich habe zwar selbst noch keine Kinder, aber ich denke, das Buch können Eltern sehr schön gemeinsam mit ihrem Kind/ihren Kindernlesen, um anschließend vielleicht noch darüber zu reden, damit das Kind auch wirklich versteht, dass es an so etwas keine Schuld trägt. 

Auf jeden Fall eine klare Empfehlung von mir!

Website von Pebby Art 
Facebook-Seite von Pebby Art 
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13. Februar 2014

"Hansetochter" von Sabine Weiß

591 Seiten
ISBN: 9783404168873
Verlag: Bastei Lübbe
Lübeck 1375. In Henrikes Leben läuft eigentlich gerade alles super. Sie lebt glücklich mit ihrem Vater, einem angesehenen Kaufmann, und ihrem kleinen Bruder Simon. Ihre Welt zerbricht jedoch, als ihr Vater unerwartet stirbt... Der verhasste Onkel übernimmt die Vormundschaft für Henrike und ihren Bruder. Mit seiner Familie reißt er alles an sich. Auch die Geschäfte Henrikes Vaters will er übernehmen. Weil Henrike ihn nur stört, wird sie zu ihrer Tante an die Ostsee abgeschoben. Glücklicherweise lernt sie auf dem Gutshof Menschen kennen, die ihr bald sehr nahe stehen... 
Schon bald hegt Henrike Zweifel an den Absichten ihres Onkels. Und auch der Tod ihres Vaters wirft Fragen auf. Wird die junge Frau es schaffen, sich ihren Feinden entgegenzustellen und die Wahrheit aufzudecken? Trauen kann sie kaum noch jemandem... Nur Adrian, ein junger Kaufmannsfreund ihres Vaters, steht ihr jederzeit zur Seite. ..
___________________________
Obwohl das Buch fast 600 Seiten umfasst, schafft Sabine Weiß es, die Spannung aufrecht zu erhalten. Schon mit dem Prolog ist man gleich im Geschehen drin. Während der Prolog im Mai 1376 spielt, erfahren wir danach im Großteil des Buches, was in den Monaten zuvor passierte. Doch obwohl mit dem Prolog schon teils klar ist, worauf es hinaus laufen wird, nimmt dies keineswegs die Spannung. Zum Einen hätte ich den Prolog zwischendurch schon fast vergessen, weil die Monate zuvor bereits so turbulent verlaufen und zum Anderen baut der Prolog vor allem Spannung auf, klärt aber natürlich nicht schon zu Beginn auch die Fragen, die entstehen. 

Leider brauche ich bei historischen Romanen immer ein wenig Zeit zum Lesen, was mich bei "Hansetochter" besonders geärgert hat ;-) Ich hätte gerne viel früher gewusst, wie es weiter geht. Aber bei historischen Romanen brauche ich einfach die Zeit, um die ganzen geschichtlichen Fakten auch aufnehmen zu können. Und Fakten liefert Sabine Weiß viele. Bisher hatte ich mich noch nie mit der Geschichte der Hanse befasst und da kam so ein gut recherchierter Roman in der Blütezeit der Hanse doch genau richtig. Auf ihrer Homepage www.sabineweiss.com sind zusätzlich eine Landkarte aus der Zeit der Hansetochter und ein Literaturverzeichnis zu finden. 

Mich haben nicht nur die Beschreibungen des historischen Lübecks fasziniert, sondern besonders die Beschreibung des ehemaligen Hansekontors in Bergen/Norwegen. Ich war zwar geschockt über die "Bergener Spiele", die Sabine Weiß ebenfalls in den Roman eingebaut hat, doch gehörten sie ja nun mal damals dazu. Leider ist der Weg nach Bergen etwas zu weit - nach dem Buch würde mich eine Besichtigung des nachgebauten Hansekontors interessieren... 

Die Protagonistin Henrike war mir von Anfang an sehr sympathisch und ich habe sehr mit ihr gelitten, als ihr Vater starb, als ihr Vetter übergriffig wurde, als ihr Onkel sie verprügelte und an vielen vielen anderen Stellen. Ebenso habe ich mich in anderen Szenen mit ihr gefreut. Ich bewundere Henrike für ihre Stärke und ihren Mut, denn ich kann mir vorstellen, dass sich besonders in der damaligen Zeit nur wenige junge Frauen aufgebäumt und gekämpft hätten. 

Für mich ist "Hansetochter" nicht nur ein historischer Roman über die Zeit der Hanse, sondern vor allem ein Bericht über eine junge Frau, die sich entscheiden muss zwischen Sitte und Freiheit. Ob sie die brave, sittsame Waise sein kann, die ihre Verwandten aus ihr machen wollen. Oder ob sie für sich und ihren Bruder um ihr Erbe kämpft und sich als Frau in einer von Männern beherrschten Welt behaupten kann. 

Durch das alte Plattdeutsch, das Sabine Weiß öfters einfließen lässt, und die teils älteren Begriffe bekommt die Geschichte einen ganz besonderen Flair und zusätzlich lernt man auch hier noch wieder einiges dazu. Bisher wusste ich zumindest weder, was ein Hudevat noch was ein Wraker ist. 

Für Freunde historischer Romane kann ich "Hansetochter" auf jeden Fall empfehlen! Selten habe ich ein so informatives Buch gelesen, das gleichzeitig trotzdem so spannend zu lesen ist. 
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5. Februar 2014

"Good Girls" von Laura Ruby

284 Seiten
ISBN: 9783414821188
Verlag: Boje
Inhalt:
Seit Audrey den coolen Luke auf einer Party geküsst hat, kann sie an nichts anderes mehr denken als an: Luke, Luke, Luke ... Aber dann passiert es: Am nächsten Tag in der Schule erntet sie hämische Blicke, Getuschel und Gekicher. Der Grund: Jemand hat heimlich ein Foto von Luke und ihr im Bett gemacht. Und dieses Foto wird von Handy zu Handy und von Computer zu Computer weitergeschickt. Bis alle, aber auch wirklich alle, an der Schule es gesehen haben. Auch der Direktor. Auch ihre Eltern. Audrey hat nur noch einen Gedanken: Allen zu beweisen, dass sie keine Schlampe ist ...

Durch diese Inhaltsangabe, die auf diversen Seiten als Produkinformation zu finden ist, wurde ich auf das Buch aufmerksam. Und neugierig. Auch wenn mir das Buch im Endeffekt gut gefallen hat, weckt dieser Text ganz falsche Erwartungen. Ich habe eine Geschichte erwartet, die vordergründig von Cybermobbing handelt. Von einem jungen Mädchen, das wegen einem Foto ausgegrenzt und fertig gemacht wird. Die jetzt wirklich allen beweisen will/muss, dass sie keine Schlampe ist.
Zudem klingt die Inhaltsangabe, als wenn Audrey und Luke sich auf eben dieser Party das erste Mal geküsst haben. Und am nächsten Tag war das Foto unterwegs. Tatsächlich kannten die beiden sich schon etwas länger und hatten auf jeder Party seitdem etwas miteinander. 

Auf besagter Party beschloss Audrey, das Ganze zu beenden. Luke ist ein Mädchenschwarm, von dem sie dachte, dass er es eh nicht ernst meint mit ihr. Zumal er mit jedem weiblichen Wesen geflirtet hat. Die Einserschülerin Audrey wollte das nicht mehr. Ihr intimes Abschiedsgeschenk an ihn wurde dann bloß leider fotografiert... Das "Blowjob-Foto" machte in der Schule die Runde und erreichte neben Schülern auch Lehrer und Audreys Eltern. 

Und nun hätte ich erwartet, dass das Mobbing hier nun so richtig los geht. Dass Audrey alles daran setzt, zu beweisen, dass sie keine Schlampe ist. Tatsächlich ging es doch nur anfangs um das Foto und wer es gemacht haben könnte. Audrey erntete einige Tage hämische Blicke und blöde Kommentare. Doch eigentlich ging das Leben recht bald schon weiter. 

Auch mit ihren Eltern musste sie dann doch erstmal wieder klar kommen. Die beiden waren wohl die typischen Eltern, die sich gar nicht vorstellen konnten, dass ihre 16-jährige Tochter auch nur weiß, was Jungs sind. Während bei der Mutter doch recht schnell deutlich wurde, dass sie sich in erster Linie wünscht, dass ihre Tochter nicht verletzt wird, musste der Vater einsehen, dass sein "kleines Mädchen" gar nicht mehr so klein ist. 
Hier hat mit Audrey wirklich sehr Leid getan zeitweise, weil ihr Vater leider einige Zeit benötigte, um damit klarzukommen. Dafür gab es eine Szene der "Versöhnung", die mich wirklich sehr berührt hat. 

In der Schule machte Audrey meiner Meinung nach keine großartigen Versuche, zu beweisen, dass sie keine Schlampe ist. Sie hat sich nicht weiter geäußert zu irgendwas und hat sich zunächst hinter ihren Schularbeiten verkrochen. Irgendwann hat sie dann eher gelernt, darüber zu stehen. Sie hat zwei neue Freundinnen dazu gewonnen und irgendwann verstanden, dass es das Beste ist, einfach sie selbst zu sein.

Das klingt jetzt sicherlich eher so, als wenn ich nicht so begeistert gewesen wäre von dem Buch. Im Vergleich mit der Inhaltsangabe bin ich es auch nicht. Aber für sich gesehen ist es eine tolle Geschichte. Eine realitätsnahe Geschichte mit authentischen Charakteren. Die Mädchen sind weder "good" noch "bad", sondern einfach ganz normale Jugendliche, die dabei sind, erwachsen zu werden. Im Laufe des Buches wird dem Leser auch hier wieder sehr gut deutlich, dass es wichtig ist, hinter die Fassade zu blicken. Nicht alles ist so, wie es auf den ersten Blick scheint. 

Wer eine Geschichte über Cybermobbing erwartet, wird vermutlich enttäuscht sein. Wer sich jedoch von diesem Gedanken löst und einfach nur das letzte High-School-Jahr junger Mädchen mit seinen Höhen und Tiefen sowie eine Geschichte über Freundschaft und Akzeptanz erwartet - der ist mit dem Buch gut bedient. 

Die Bewertung fällt mir schwer, aber da ich mich ausreichend über die Inhaltsangabe beschwert habe ;-) kann ich die Bewertung einfach anhand der Geschichte und nicht anhand meiner Erwartungen vornehmen. Und dann hat es sich auf jeden Fall 3,5 Sterne verdient!
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1. Februar 2014

"Between Love and Forever" von Elizabeth Scott

"Ich hoffe nur, dass es noch irgendwie da ist, dieses verborgene Selbst, das nur sie kennt, noch irgendwo in ihr. Ich hoffe, dass sie... dass Tess in ihrem tiefsten Herzen, dort, wo niemand von uns sie erreichen kann, noch irgendwie da ist."
Zitat aus: "Between Love and Forever" von Elizabeth Scott
304 Seiten
ISBN: 9783423715157
Verlag: dtv
Abby stand immer im Schatten ihrer älteren Schwester Tess. Nun liegt Tess nach einem Autounfall im Koma. Abby wünscht sich nichts Sehnlicher als dass ihre Schwester wieder aufwacht. Dass sie wieder die Alte ist und das Leben weiter geht wie vor dem Unfall.
Nachdem sie gesehen hat, wie Tess die Augen bewegt hat, als sie Elis Stimme hörte, fasst sie einen Plan. Mit Elis Hilfe will sie Tess ins Leben zurückholen. 
Denn der gutaussehende Eli und die wunderschöne Tess - ein perfekes Paar. Das ist doch Grund genug zum Aufwachen, oder? Denkt Abby zumindest. Doch Eli interessiert sich viel mehr für sie als für Tess...
Eine wunderschöne Geschichte über Liebe, Freundschaft, Familie, Vorurteile und auch Verlust und Trauer. 
Anders als man zunächst denkt, möchte Abby nicht, dass ihre Schwester aufwacht, weil sie sie so sehr vermisst. Sie wünscht sich vor allem, dass sie aufwacht, damit sie wieder in ihre altes Leben zurück kehren kann. 
Abby hält nicht viel von sich selbst. Das wird in dem Buch eindeutig. Tess ist in ihren Augen hübscher, beliebter, intelligenter und natürlich auch die bessere Tochter. Sie möchte vor allem, dass Tess aufwacht, damit Abby ihr eigenes Leben kann. Sie denkt, wenn Tess nicht mehr da ist, muss sie ihren Platz einnehmen. Muss sie "perfekt" sein. Muss sie das tun, worauf ihre Eltern stolz wären.

Erst nach und nach erfahren Abby und der Leser mehr über die wahre Tess. Abby findet heraus, dass sie ihre Schwester eigentlich überhaupt nicht kannte. Dass sie für sie und auch fast alle anderen ein ganz anderer Mensch war.

Abby und Eli nähern sich im Laufe des Buches langsam aneinander an. Eli sieht verdammt gut aus und stammt aus einer reichen Familie. Grund genug für Abby, zu glauben, dass er es leicht hat im Leben, dass ihm die Mädchen zu Füßen liegen. Dass er mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen hat, erfahren wir ebenfalls im Laufe der Geschichte. 
Es ist schön, zu lesen, wie sie sich näher kommen, auch wenn Abby große Probleme damit hat, die Liebe und das Glück zuzulassen. Sie wurde bereits einmal verletzt und will das nie wieder. 

Es ist interessant, mitzuerleben, wie Abby langsam die Erkenntnis kommt, dass Tess nicht mehr aufwachen oder zumindest nie wieder die Alte sein wird. 

"Between Love and Forever" regt den Leser zum Nachdenken an. Ist es wirklich wichtiger, den äußeren Schein zu wahren und dafür die Menschen, die man wirklich liebt, zu verletzen? Oder sollte man dazu stehen, wer man wirklich ist, das Glück zulassen und einfach sein Leben leben? 

Das Buch zeigt, wie schnell das Leben, wie es einst war, vorbei sein kann. Und es zeigt auch, wie wichtig es ist, dass das Leben für die Freunde und Angehörigen weitergehen muss.
Und die Geschichte beweist auch, dass man hinter die Fassade blicken sollte. Der äußere Schein und der erste Eindruck können trügen. 


Eine Geschichte, wie sie das Leben schreibt. Auch wenn diese Geschichte fiktiv ist, ist sie nicht aus der Luft gegriffen. 
Es lohnt sich auf jeden Fall, das Buch zu lesen. Es hat mich zwar nicht zu Tränen gerührt, aber es wirft wichtige Fragen auf, die jeder sich stellen sollte. 

Von mir daher eine eindeutige Empfehlung!

Website von Elizabeth Scott 
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"Suche Frau in anständigem Zustand" von Birgit Adam

192 Seiten
ISBN: 9783404607464
Verlag: Bastei Lübbe
Auf Kontaktanzeigen treffen wir überall. In Zeitschriften. In Tageszeitungen. Im Internet. Und bei vielen muss man sich wirklich fragen, ob sie ernst gemeint sind. Doch zumindest für den einen oder anderen Lacher sind sie gut. 
Einen kleinen Querschnitt durch die Welt der Kontaktanzeigen bietet die Autorin Birgit Adam in ihrem Buch "Suche Frau in anständigem Zustand: Die witzigsten Kontaktanzeigen der Welt". 

Ich habe etwa die Hälfte des Buches gelesen, das immerhin 192 Seiten umfasst. Während ich den Beginn noch recht uninteressant fand, da mich die Geschichte der Kontaktanzeige dann doch nicht so sehr interessiert hat, fand ich dann die ersten Kapitel mit Kontaktanzeigen ganz lustig. Auch die Kommentare der Autorin zu den Anzeigen waren witzig und sorgten für einige Lacher. 

Leider änderte sich dieser Eindruck dann doch irgendwann. Eigentlich ist es eine gute Buch-Idee. Aber über fast 200 Seiten? Nein, das ist definitiv zu viel. Ich wollte irgendwann keine Kontaktanzeigen mehr sehen, da es dann wirklich zu viel des Guten wurde. Vor allem, da auch die Kommentare der Autorin immer krampfhafter und bissiger erschienen. Für mich war es dann nicht mehr lustig und ich habe das Buch abgebrochen statt mich bis zum Ende zu quälen. 

Fazit: Zu Beginn recht lustig. Wenn man das Buch um mindestens die Hälfte kürzt, würde sich das Lesen evtl. auch lohnen. 
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